Viele Menschen leben im Alter in einem zu groß gewordenen Haus mit einem Grundstück, welches sie alters- und gesundheitsbedingt nicht mehr pflegen können.

Gleichzeitig suchen viele junge Familien vergeblich nach einem eigenen Zuhause und die aktuelle Nachfrage übersteigt bei weitem das Angebot.

Gäbe es im gewohnten sozialen Umfeld eine barrierefreie Alternative (Wohnung statt Haus), würde die Entscheidung für einen Umzug sicher leichter fallen.

In einer barrierefreien Wohnung mit der Möglichkeit bei Bedarf Unterstützung zu erhalten (z. B. Nachbarschaftshilfe, Pflegedienst), kann man bis ins hohe Alter selbständig und gut umsorgt leben. 

Wir durften mit der Stadt Stühlingen das Modellprojekt „Junges Wohnen“ begleiten. Hierbei wurden 6 Gemeinden in Baden Württemberg als Modellgemeinden mit einem Modellgebäude ausgewählt. Auch hier ging es um eine neue Nutzung für Bestandsimmobilien in den Ortskernen.

Das Modell kommt aus Österreich und es geht darum, dass junge Menschen, die hier verwurzelt sind auch hier bleiben können oder nach Ausbildung und Studium wieder zurück kommen. Da für ein Hierbleiben oder Zurückkommen nicht nur eine gute Arbeitsstelle, sondern auch eine gute, bezahlbare Wohnlösung im Vordergrund stehen, ist auch hier vorgesehen, alte Bestandsimmobilien entsprechend umzubauen. So können Junge Leute gemeinschaftlich in kleinen Wohnungen im gleichen Gebäude eine auf die jeweilige Situation zugeschnittene Wohnungsgröße finden. Ziel dieser Wohnprojekte sind Gemeinschaftsflächen im Innen- und Außenbereich. Dadurch können die eigentlichen Wohnungen kleiner gehalten werden und der Gemeinschaftssinn ist das was die jungen Leute dann anzieht und die Wohnsituation attraktiver macht, im Gegensatz zu einer üblichen Mietwohnung.

Hier kann ich neben Freunden wohnen und muss nicht erst wegfahren, um diese zu treffen.

Weiteres Ziel ist es, auch in Verbindung mit diesen Wohnprojekten, das Mobilitätsangebot zu verbessern und den Individualverkehr zu reduzieren.